Olympia-Feeling beim ISTAF 2024: Fünf Olympiasieger*innen, insgesamt 13 Medaillengewinner*innen aus Paris und zahlreiche weitere Fan-Lieblinge sind am Sonntag, 1. September, im Berliner Olympiastadion am Start. Deutschlands größtes Leichtathletik-Event verspricht zudem jede Menge Gänsehaut-Momente, emotionale Abschiede und spannende Premieren. Mehr als 35.000 Fans werden erwartet. Die ARD zeigt das ISTAF ab 15:30 Uhr zwei Stunden lang live im Ersten. Der Livestream auf sportschau.de beginnt um 12:55 Uhr. Tickets fürs ISTAF gibt’s unter www.tickets.istaf.de.
Die Fans erleben beim ISTAF kompakt an einem Nachmittag packende Wettbewerbe mit zahlreichen Paris-Protagonistinnen und -Protagonisten: Zehnkampf-Silbermedaillengewinner Leo Neugebauer und Ex-Weltmeister Niklas Kaul im neuen ISTAF-Dreikampf, Olympiasiegerin Yemisi Ogunleye im Kugelstoßen, Olympiasieger Grant Holloway (USA) über 110 Meter Hürden, Silbermedaillengewinner Sam Kendricks (USA) im Stabhochsprung, Gina Lückenkemper, Lisa Mayer und Rebekka Haase, die gemeinsam sensationell Olympia-Bronze mit der 4×100-Meter-Staffel gewannen, im Sprint auf der blauen Bahn. Bei den Männern treffen über die 100 Meter mit Aaron Brown und Jerome Blake zwei kanadische Staffel-Olympiasieger auf Südafrikas Sprintstar Akani Simbine. Über 400 Meter wird das schnelle Feld angeführt von dem Niederländer Isaya Klein Ikkink, der in Paris den Olympiasieg mit der Mixed-Staffel feierte, und dem Briten Alex Haydock-Wilson, der im selben Rennen und mit der 4×400-Meter-Staffel der Männer Bronze gewann. Lisanne de Witte, Olympia-Zweite und Europameisterin mit der niederländischen 4×400-Meter-Staffel, ist im 400-Meter-Rennen für eine Top-Zeit gut. Große Favoritin auf den Sieg über 600 Meter ist Mary Moraa (24). Die Kenianerin gewann in Paris Olympia-Bronze (800 Meter) und 2023 in Budapest sogar WM-Gold. Mit Gesa Krause, zweimalige Europameisterin über 3000 Meter Hindernis, und Speerwurf-Ass Julian Weber sind weitere Fan-Lieblinge dabei. Weitsprung-Ass und Silbermedaillengewinnerin Malaika Mihambo, die ihre Saison vorzeitig beenden musste, eröffnet im Olympiastadion die Fanzone.
Gina Lückenkemper: „Am liebsten wäre ich am nächsten Morgen gleich weitergerannt zum ISTAF, um diese Medaille mit den Mädels und den Fans im Olympiastadion zu feiern.“
Olympisches Edelmetall glänzte auch beim ISTAF-Pressegespräch am heutigen Freitag [30.08.24] mit Gina Lückenkemper, Leo Neugebauer und Grant Holloway im Volkswagen Group Forum in Berlin. „Als das Ergebnis auf der Anzeigentafel aufleuchtete, war das einfach unglaublich. Bronze mit den Staffel-Mädels – ein unbeschreibliches Gefühl“, sagte Gina Lückenkemper. „Wir waren schon mehrmals so dicht dran an einer Medaille. Als wir es dann endlich geschafft hatten, fiel eine unglaubliche Last von uns ab“, gestand die 27-Jährige und scherzte: „Am liebsten wäre ich am nächsten Morgen gleich weitergerannt zum ISTAF, um diese Medaille mit den Mädels und den Fans im Olympiastadion zu feiern.“
Auch US-Superstar Grant Holloway, allein drei Mal Hürden-Weltmeister, machte deutlich, wie wichtig der Erfolg bei Olympia für den Seriensieger ist: „Jetzt, da ich Olympiasieger bin, ist der Druck von meinen Schultern weg. Ich will einfach rausgehen und Spaß haben.“ Grant Holloway führt die Weltjahresbestenliste mit superschnellen 12,86 Sekunden an. Am vergangenen Wochenende triumphierte er beim Diamond-League-Meeting in Polen (13,04 Sekunden) und sagte anschließend selbstbewusst: „Es war eine lange Saison, aber ich glaube immer noch, dass ich den Weltrekord angreifen kann. Das ISTAF ist eines meiner absoluten Lieblingsmeetings.“
Zum ersten Mal beim ISTAF am Start ist Zehnkämpfer Leo Neugebauer. „Ich habe das ISTAF bislang immer nur im Stream oder TV schauen können. Die Stimmung wird einmalig sein. Ich freue mich, gemeinsam mit den vielen Fans in Berlin zu feiern“, sagte Leo Neugebauer, der am Sonntag gemeinsam mit Ex-Weltmeister Niklas Kaul und weiteren Zehnkämpfern bei der Premiere des ISTAF-Dreikampfs am Start ist. „100 Meter, Diskus, 1500 Meter mit Gundersen-Start – so etwas gab es noch nie. Das macht es so spannend und so cool“, erzählt der 2,01 Meter große Modell-Athlet und lacht. „Naja, wahrscheinlich wird es für alle anderen cool. 1500 Meter! Für uns auf der Bahn wird es eher sehr anstrengend.“
100 Meter, Diskuswurf, 1500 Meter: Dreimal dürfen die Zehnkämpfer am Sonntag ran. Besonderheit: Im abschließenden Lauf starten Neugebauer, Kaul und Co. nach der sogenannten Gundersen-Methode, sodass der Sieger des Laufs auch der Gewinner des ISTAF-Dreikampfs ist und nicht nach dem Rennen errechnet werden muss. Die Gundersen-Methode kennen Sportfans aus der Nordischen Kombination. Der Norweger Gunder Gundersen hat in den 1980er Jahren den nach ihm benannten Startmodus entwickelt, bei dem die Sportler*innen nacheinander starten – die Abstände zwischen ihnen spiegeln den Punkteabstand vor dem abschließenden Rennen wider. Der nach zwei Disziplinen führende Zehnkämpfer des ISTAF-Dreikampfs startet also als Erster. Der Abstand der weiteren Starter errechnet sich dann aus dem Punkterückstand.
Finale! Julia Harting und Christina Hering beenden Karrieren beim ISTAF
Zum letzten Mal wird Julia Harting (SC Neubrandenburg) beim ISTAF den Diskusring betreten. Die 34 Jahre alte gebürtige Berlinerin beendet im Olympiastadion unter den Augen von zahlreichen Freunden und ihrer Familie um Ehemann Robert Harting und den fünfjährigen Zwillingen ihre erfolgreiche Karriere. Sie gewann unter anderem 2016 bei den Europameisterschaften in Amsterdam die Silbermedaille (65,77 m). „Ich habe mir immer gewünscht, mein Karriereende selbst wählen zu können“, sagt Julia Harting. „Es fühlt sich gerade alles richtig an. Meine Kinder kommen im nächsten Jahr in die Schule und ich habe die Chance, mich beruflich weiterzuentwickeln.“ In dieser Woche begann ihr Aufstiegslehrgang für den gehobenen Dienst bei der Bundespolizei. „Es ist einfach ein guter Moment. Der Sport ist die Liebe meines Lebens – und ich werde dem Sport auch sicherlich in anderer Rolle erhalten bleiben“, so die 34-Jährige. „Für mich als Berlinerin ist das ISTAF etwas ganz Besonderes. Ich freue mich riesig, meinen letzten großen Wettkampf im Olympiastadion absolvieren zu können.“
Einen weiteren emotionalen Abschied wird es am Sonntag „nebenan“ auf der blauen Bahn geben: Mit Christina Hering (LG Stadtwerke München) verlässt die über viele Jahre dominierende 800-Meter-Läuferin Deutschlands beim ISTAF im Berliner Olympiastadion die Laufbahn. Die 29-Jährige startet über 600 Meter. „Ich habe mir immer gewünscht, dass ich gesund, zufrieden und auf einem hohen Niveau die Leichtathletikbühne verlassen kann“, sagt Christina Hering. „Der Sport hat mir so viel gegeben – aber nun ist die Zeit gekommen, neue Wünsche und Ziele anzugehen.“ Ein besonderer Wunsch wird sich am Sonntag erfüllen – ihr letztes Karriere-Rennen beim ISTAF zu bestreiten. „2014, also vor genau zehn Jahren, durfte ich das erste Mal an der Startlinie beim ISTAF stehen. Ich verbinde so viele weitere tolle Momente mit dem Berliner Olympiastadion und dem ISTAF. Als Wahl-Berlinerin könnte ich mir kein besseres Event für mein letztes Rennen vorstellen.“
Neue „Rudi-Thiel-Meile“: Berliner ISTAF baut Nachwuchsförderung aus
Neues Format beim ISTAF: Am kommenden Sonntag steht im Berliner Olympiastadion erstmals die „Rudi-Thiel-Meile“ auf dem Programm. Ideen- und Namensgeber der neuen Disziplin ist der langjährige Meetingdirektor Rudi Thiel (96). Das Ziel: internationalen U18-Talenten auf der Mittelstrecke eine große Bühne zu bieten und sie zu fördern.
Kein anderer Name ist so eng mit dem ISTAF verbunden wie der von Rudi Thiel. Kein Meetingdirektor in der mehr als 100 Jahre langen Geschichte des ältesten Leichtathletik-Meetings der Welt prägte die Veranstaltung so wie der heue 96 Jahre alte Berliner. Thiel erhielt 1987 den Verdienstorden des Landes Berlin sowie das Bundesverdienstkreuz am Bande. „Mister ISTAF“ war von 1968 bis 2000 Meetingdirektor des „Internationalen Stadionfests“, mischte aber bereits seit 1949 im Organisationsteam mit. „In meiner Urzeit als Helfer hatte ich einen gebrauchten Käfer, mit dem ich die Stabhochsprungstäbe am Flughafen abgeholt und ins Hotel gebracht habe. Ich habe die Stäbe unter das Auto geschnallt, jeweils an der Stoßstange befestigt. Man musste aufpassen, dass man nicht über eine Bodenwelle fuhr“, erinnert sich Rudi Thiel. Später etablierte er das ISTAF im Kreise der weltweit führenden Leichtathletik-Meetings – und machte die „ISTAF-Meile“ populär. Stars wie der Marokkaner Hicham El Guerrouj (1997, 3:45,64 Min.) triumphierten im Berliner Olympiastadion auf der 1609,344 Meter langen Strecke. Jetzt wird die ISTAF-Meile zur „Rudi-Thiel-Meile“ – und stellt auf der blauen Bahn die jungen Athleten in den Fokus.
„Mir liegt der Leichtathletik-Nachwuchs am Herzen“, sagt Rudi Thiel. „In meiner Jugend war ich selbst Mittelstreckler. Ich freue mich, dass das ISTAF jetzt die Meile wieder ins Programm nimmt und wir großen U18-Talenten aus vielen Ländern eine Bühne bieten können.“ ISTAF-Meetingdirektor Martin Seeber: „Mit dem regionalen ISTAF SCHOOLS CUP und dem nationalen Rollstuhlschnellfahr-Rennen haben wir bereits seit vielen Jahren zwei Nachwuchs-Wettbewerbe im Programm verankert. Als Rudi uns die international angelegte Meile mit jungen Athleten vorgeschlagen hat, waren wir sofort begeistert. Es ist ein starkes Zeichen für den Nachwuchs.“
Der Zeitplan: ISTAF SCHOOLS CUP zum Auftakt
Die Stadiontore öffnen um 12:00 Uhr. Um 12:45 Uhr legen die Schülerinnen und Schüler mit dem ISTAF SCHOOLS CUP los. Um 12:55 Uhr beginnt der Diskuswurf der Frauen mit sieben Olympia-Finalistinnen. Die Veranstaltung endet um 17:30 Uhr.
Stars hautnah: Malaika Mihambo eröffnet um 14:30 Uhr die FANZONE
Auch während des ISTAF können wieder alle Fans in der PLAN INTERNATIONAL FANZONE auf ihre Lieblings-Athletinnen und -Athleten sowie Maskottchen „Berlino“ treffen. Die Fanzone befindet sich in der Ostkurve und ist für Kartenbesitzer*innen aller Kategorien zugänglich. Meetingdirektor Martin Seeber: „Wir wollen in der Leichtathletik Stars und Vorbilder zum Anfassen und die Distanz zwischen Sportler*innen und Fans weiter abbauen. Wir schaffen einen Platz, wo sich kleine und große Fans mit ihren Idolen treffen, Autogramme und Selfies bekommen können.“ Los geht’s auf der Bühne um 14:30 Uhr – dann eröffnet Publikumsliebling Malaika Mihambo die FANZONE. „Ich weiß, dass viele Fans sich schon darauf gefreut haben, mich beim ISTAF in Berlin anzufeuern und gemeinsam mit mir meine Silbermedaille zu feiern“, sagt die Ausnahme-Athletin, die ihre Saison vorzeitig beenden musste. „Daher werde ich am Sonntag im Stadion sein und Autogramme geben. Ich freue mich darauf, euch dort zu treffen.“
Fernsehen: ISTAF ab 15:30 Uhr live im Ersten und in mehr als 100 Ländern
Das Erste überträgt das ISTAF am Sonntag live von 15:30 Uhr bis 17:30 Uhr und im Livestream bereits ab 12:55 Uhr auf sportschau.de. Zudem ist das ISTAF auch international ein Renner. Das Meeting wird in mehr als 100 Ländern zu sehen sein.
Tickets: Stadion-Tageskassen öffnen am Sonntag um 11:30 Uhr
Die ISTAF-Organisatoren erwarten am Sonntag mehr als 35.000 Fans. Tickets sind weiter erhältlich im Online-Ticketshop unter www.tickets.istaf.de und telefonisch unter der ISTAF-Tickethotline 030 30 111 86-30. Die Tageskassen am Olympiastadion öffnen um 11:30 Uhr.