Das erste ISTAF – Leichtathletik und Schwimm-Wettbewerbe

Rund 20.000 Zuschauer kommen am Sonntag, 3. Juli 1921, ins Grunewald-Stadion.  Die Leichtathletik-Wettbewerbe beginnen am frühen Nachmittag um „2.45“. Los geht’s mit den Vorkämpfen im Diskuswerfen und im Hochsprung. Die „Hauptkämpfe“ enden am frühen Abend gegen sieben Uhr. Die letzten Programmpunkte: die „4x100m-Staffel für Damen“, die „Schwedenstaffel“, die „20x300m-Staffel“ sowie als 21. Disziplin die „3x1000m-Staffel“. „International“ ist das erste ISTAF dank der Gäste aus Schweden. Eric Sundblad, zuvor bei Olympia in Antwerpen Fünfter in der 4×400-m-Staffel, gewinnt die 800 m in 1:57,7 Minuten. Über die 1500 m gibt es bei der ISTAF-Premiere einen deutschen Rekord. Friedrich-Franz Köpcke (TSV Zehlendorf 88) läuft ihn in 4:02,8 Minuten.

Besonderheit der ISTAF-Premiere: Neben den Leichtathletik-Wettbewerben stehen auch Schwimm-Wettkämpfe auf dem Programm. Hans Rieke, langjähriger Sportwart des Berliner Leichtathletik-Verbandes, hat über das erste ISTAF in der Fachzeitschrift „Leichtathletik“ am 8. August 1978 geschrieben: „Die Schwimmwettkämpfe fanden im Gefüge des Stadionrunds statt, denn parallel zur Gegengerade der Laufbahnen war ein 100-m-Becken angelegt. Die Zuschauertribüne befand sich auf der Außenseite der Schwimmbahn. Von hier aus konnte man ebenfalls das Geschehen auf der Laufbahn verfolgen, die seinerseits im wahrsten Sinne noch eine Aschebahn war: Länge 600 m, heute nicht mehr wettkampfgerecht, umgeben von einer Rennbahn von 666,66 m. Das Stadion lag in einer natürlichen Mulde der Grunewald-Pferderennbahn. Um hier die Sicht nicht zu behindern, waren die Sitzplätze des Stadions nur in die Tiefe angeordnet. Für das heutige Olympiastadion wurde die Senke etwas nach Osten verlegt.“

Gefeiert wird auch: Man lädt zur „Preisverteilung für die leichtathletischen Wettbewerbe“ und anschließendem Ball in den Mamorsaal des Zoologischen Gartens. „Damen: Sommerkleidung. Herren: Straßenkleidung.“

(Abbildung: © Forum für Sportgeschichte – Fördererverein für das Sportmuseum Berlin)

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